Sieg gegen SV Nordwest

Sieben Knödel zur „Herbschdmoischderschaft“

KSC II

In diesen dunklen Zeiten von Klimawandel, Pandemie und der Rückkehr von Thomas Gottschalk, die eine Dystopie abzeichnen, erinnert man sich gerne an Zeiten zurück als 2G nur in Verbindung mit dem Handynetz oder im badischen als Abkürzung für „zwoi Simbel, oin Gedanke stand“. Doch waren diese Zeiten wirklich besser? Darüber zu diskutieren ist so sinnvoll wie mit einem 16er Kreuzschlitz einen Waldbrand zu löschen.

Aus diesem Grund ist es umso wichtiger sich positiven und wirklich wichtigen Dingen im Leben zu widmen, wie der Karlsruher „Kroisklasse“ C „Oins“. Dies ist die „Champignons“ Liga unter den Karlsruher C-Klassen oder wie unser Spielausschuss und Pforzheimer Bruce Willis, Markus „Rokko“ Hänsel sagt: „C-Liga“.

Zum vorletzten Spieltag dieses Jahres war der SV Nordwest im Wildpark zu Gast. Die „60er“ aus dem Nordwesten Karlsruhes waren in der aktuellen Saison im Tabellenzentrum zu finden, also eher graue Maus als türkisfarbener Mandrill Affe, der Sopran Balalaika spielt. Es hieß trotzdem „Obacht“, da der Ex-Profi Dominik Werling in den Reihen der Grün-„Woißen“ zu finden war. Dieser absolvierte unter anderem ein Probetraining bei Newcastle United und war in der zweiten englischen Liga aktiv. Doch dies ist mittlerweile Geschichte, wie Nordstern Rintheim oder die Reunion der No Angels im Jahr 2007.

Der KSC II und „Nordweschd“ traten vor zwei Jahren erstmalig gegeneinander an, als man sich brüderlich mit einer 3:3 Dupferteilung trennte. Hier kann man also von einem wenig traditionsreichen Duell sprechen, so wie etwa beim „El Plastiko“ zwischen Hoffenheim und „Robby Bubble“ Leipzig am vergangenen Samstag in der Bundeliga.

Aus taktischer Sicht, predigte das Trainerteam um Bozidar Djokovic und Nikolas Federmann vor dem Spiel, sich auf die zehn Gebote des Fußballs zu besinnen: „spielt de Oifache“, „lasst des Bällele laafe, denn der Ball hat die beschde Kondition“, „rochieret vorne“, „schießed bei dem Wetter“, „achten Sie bitte auf die Abstände“ und natürlich „ihr habt de Schiri g’sehen, koi Wort.“

Doch nun ging es auf dem Platz um nackte Tatsachen, wie bei der langen Saunanacht im Adolf-Ehrmann Bad in „Nerret”. Anfänglich hatten Bozidars Burschen mehr Ballbesitz, konnten diesen aber noch nicht in Ertragreiches ummünzen. Doch der „Bruschdlöser“ fiel dann in der 9. Minute. Nach einem „kissenwoichen“ Freistoß von „Pinocchio Becher Fan“ Engelhorn, köpfte „Kollege Schnürschuh“ Martin Berninger mit dem Hirnhalter den Globus zum 1:0 für die Hausherren in die endlosen Weiten des Tores.

Das 2:0 fiel nach einer traumhaften Kombination, die durch den „Exportschlager des Pfintals“ Sven Zilly eingeleitet wurde. Dieser passte einen sehr guten Ball in die Tiefe auf Steffen Engelhorn und dieser legte quer für Oliver Warth. Der Mann, der unter Denkmalschutz steht, wie das Zündhütle in Wolfartsweier, aber noch lange nicht abgeschalten wird, wie das AKW in Philippsburg. Warth brennt mit seinen 39 Lenzen immer noch hell und kraftvoll wie ein Uranbrennstab. Bei ihm scheint es kein Verfallsdatum zu geben.

19 Minuten später war es dann wieder eine Dreiecksbeziehung. Dieses Mal zwischen einem „Schlofer“, einem „Dorndreher“ und einem „Rahmbeutel“. Der „Best Ager“ Steffen Engelhorn passte auf Zilly und dieser steckte für „Oldtimer“ Mario Herrmann durch, der mit historischem Kennzeichen und trotz roter Plakette im Stadtgebiet das 3:0 erzielte.

Die „Zwoide“ des KSC machte weiter Druck und rotierte, wie unser Stadtgründer Karl-Wilhelm von Baden in seinem Grab, dessen Ruhe durch die Kombilösung Baustelle in den letzten Jahren gestört wurde. Daher fiel zwei Minuten später das 4:0 wie reifes „Obschd“, dieses Mal erneut durch Spice Girls Fan Herrmann, nach Zuspiel des Karl Lauterbachs des KSC, Kennet Kaminski.

In der Halbzeitpause entschied man sich dann spontan ein Konzert zu geben, um sich für die zweite Hälfte einzugrooven. An der Triangel war Dennis „der menschlich gewordene 4/4 Takt“ Zimmermann, an den Klanghölzern Tim Garbarek, der „Jimmy Hendrix der Klangstäbe“ sowie der „HP Baxxter des Dudelsacks“ Spielausschuss Dennis Baumann, an selbigen. Der Rest der Mannschaft tanzte Ihre Rückennummern zu den sanften Klängen des musikalischen Trios. Dagegen sahen die Kelly Family oder die Wildecker Herzbuben wie Chorknaben aus. Mit dieser Darbietung hätte man in der „Kaiserstroß“ sicherlich die ein oder andere Dukate für die Mannschaftskasse einspielen können.

Nach der Halbzeit ging es dann so weiter wie man aufgehört hatte, Herrmann erhöhte mit seinem dritten und vierten Treffer an diesem Tage auf fünf und 6:0. Beide Treffer waren nahezu identisch wie die Zwillinge Bill und Tom Kaulitz. Beim 5:0 wurde Mario Herrmann von „leichtfuß Indianer“ Watteroth auf die Reise geschickt, wie ein Aussteiger auf Weltreise und beim 6:0 wurde er mit einem schönen Pass von „Bodypainting Artist“ Federmann bedient. Nach langer Pause kehrte auch Neuzugang und Ex-Schlaucher André Müller zurück. Dieser hielt sich in der Zwischenzeit mit Karlsruher Yoga fit. Zu seinen Lieblingsfiguren gehören übrigens die Jöhlinger Neujahrsbrezel und der Rußheimer Spitzweck.

Der „Stadtwald Tarzan“ Jonas Watteroth schoss dann das 7:0 und machte damit das Valencia Ergebnis von 1993 perfekt. Die Karlsruher hätten das Ergebnis auch noch höher drehen können, wie in einer Szene als Herrmann vor dem Tor auf Nikolas Federmann hätte ablegen können. Dieser hatte dann einen Blutdruck von 180 und ging hoch wie das HB Männchen. Eines ist sicher: Freundschaftsbändchen werden die beiden in diesem Leben nicht mehr austauschen, aber vielleicht können sie ja beim Drohnenrennen in 20 Jahren darüber lachen.

Rekapitulierend kann man sagen, dass der KSC 2 aktuell liefert wie der Pizzadienst des Bombay Palace in Weiherfeld. Man sichert sich mit dem „siwwe null“ verdient die nächsten drei „Glötz“ im Rennen um den Aufstieg. Doch man will ja auch hoch hinaus, wie ein „Fendschderbutzer“ an der Fassade des Landratsamtes. So gilt es am kommenden Sonntag den nächsten Mount Glotz in Reinhold Messner Manier zu erklimmen, nur am Ende mit allen Zehen dran.

Am kommenden Sonntag ist dann der Sack für dieses Jahr auch endgültig ab, wenn es zum letzten Tanz 2021 an der Fasanengartenmauer gegen Germania Karlsruhe kommt. Dann heißt es Derbytime, denn Germania ist nicht mal ein Purzelbaum vom KSC entfernt. Mehr Derby geht nicht! Denn diese Vereine liegen wirklich so nah beieinander, dass nicht mal eine Ausgabe des „Rieberger Blättles“ dazwischen passt.

Zum Abschluss gibt es noch ein Zitat des verstorbenen deutschen Komikers Fips Asmussen (Gott hab ihn selig) oder wie Oliver Kalkofe ihn beschrieb „das geringelte Zäpfchen mit Minipli.“ „Wenn es euch gefallen hat, dann erzählt es weiter, wenn nicht, dann erzählt es mir, ich erzähle es bestimmt nicht weiter.“


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