Heimsieg gegen Eggenstein

Der Karlsruher SC II feiert seinen 30.

KSC II

Am 07.11.2021, dem „Tag der Zartbitterschokolade mit Mandeln“ bzw. dem „Umarme-einen-Bären-Tag“, gastierte die Reserve von Alemannia Eggenstein im Wildpark.

Eggenstein II war nicht in den Stadtwald gekommen, um zartbitteres Naschwerk zu verteilen, sondern wollte um die berühmt-berüchtigten „Dupfer“ kämpfen. Die „Krabben“, wie die Leute aus dem nördlichen Landkreis genannt werden, spielten bisher eine gute Runde. Dem Zweiten der Tabelle, den „Ölfunzle“ vom Hohberg zu Wöschbach, konnten die „Krabbe“ sogar ein 1:1 abtrotzen.

Doch warum eigentlich Krabben?

Die Überlieferungen reichen bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Da Europa durch Napoleon französisch geprägt war, bauten Bauern vermehrt die Färberpflanze Krapp an. Mit dieser Pflanze wurden die französischen Militärhosen rot gefärbt. So entstand der Neckname „Krapplumpen“, woraus der bis heute verwendete Name „Krabbe“ entstand.

Nun zum Spiel: Bereits in der sechsten Minute konnten die Alemannen den ersten Einschuss im Karlsruher Krabbenkutter versenken. Als Herrmann auf Engelhorn einen Pass spielte, schlich sich ein Gästeakteur von hinten an und fing den Ball ab. Dieser konnte sich dann vorbei am Defensivverbund rund um Kutterkapitän Scherghuber in den 16er dribbeln und überwand dazu Smutje bzw. Goalmann Armin Krause. Krause ersetzte an diesem Wochenende die „Kraichgau Katze“ Robin Gerweck, die etatmäßige Nummer eins der Elf vom „Ring“. Die Karlsruher waren mit dem Kopf noch beim Abbiegen vom Adenauerring auf das Wildparkgelände. Sie brauchten einige Zeit, um ins Spiel zu kommen. Nach gut 20 Minuten und einem Eckball von Steffen Engelhorn, schraubte sich Walch vom Parterre bis ins zweite Stockwerk hoch und wuchtete den Ball aufs Tor. Der Eggensteiner Torwächter konnte den Ball nicht festmachen, Herrmann warf die Reuse aus und setzte nach. Im Tohuwabohu schoss der Gast den Ball selbst ins Gehäuse und so ging die erste von fünf Krabben an diesem Tag ins Netz.

Das Team um Trainer Djokovic und Federmann stellte dann um und wechselte in der 27. Minute Oliver Warth aus. Der erfahrene Warth spielte schon Fußball als das Happy Meal noch Junior Tüte hieß, die Jugend mit Tamagotchis spielte und DJ Bobo mit „Freedom“ in den deutschen Single-Charts war. Für ihn kam der „Ex-Hottscheck“ Adrian Kleiber ins Spiel. Kleiber ist wie eine Sonnenfinsternis. Er ist nicht oft da, aber wenn er da ist, ist es ein Spektakel. So viel vornweg: Der Wechsel sollte sich bezahlt machen, wie ein volles Sparschwein beim Weltspartag. So ging es mit einem gerechten Remis in den Container, wo man sich mit meditativem Trommeln auf die zweite Halbzeit einstellte.

In der zweiten Hälfte des Spiels kam die Zweite des KSC immer besser ins Spiel. So kam es dann auch, wie es kommen musste. In der 61. Minute passte Capitano Scherghuber auf Yannick Beyer. Dieser schoss das kugelförmige Spielgerät mit einem Schwert, wie einst Michael „Tanne“ Tarnat im Wildpark, aus gut 16 Meter unhaltbar ins rechte untere Eck. Jungspund Tyler Blettinger, der mit seiner Technik auch im Zirkus Sarrasani auftreten könnte, schickte dann mit einem sensationellen Pass KSC-Goalgetter R. Hermann auf die Reise. Dieser umkurvte den Schlussmann der „Krabben“ und versenkte die Melone im Tor. Zwei Minuten später, in der 75. Minute schraubte Blettinger, der Mann, der die deutsche Mark und sechzehn Jahre Kohl nur aus den Geschichtsbüchern kennt, das Ergebnis auf 4:1 hoch.

In Hälfte zwei stand die KSC-Defensive - bestehend aus Yannick Beyer, Jonas „dem Säbel“ Scherghuber und Phillip Walch, der Mann, der eine Statur wie ein Walfangmutterschiff hat - äußerst stabil. Daher verschwanden die meisten Angriffe im badischen Bermudadreieck bis zur 81. Minute, als die „Eggstoiner“ auf 2:4 verkürzten. Prompt fanden die Hausherren aber die passende Antwort als Mario Herrmann auf den „Pfinztal Zorro“ Sven Erik Zilly ablegte und dieser die „PVC Quetsch“ in die Maschen drosch.

Zusammenfassend ein verdienter zehnter Sieg in Folge von Djokovics Briganten gegen einen guten Kontrahenten. Eventuell waren es ein oder zwei „Oier“ zu viel, aber Sieg ist Sieg und die 30. Hagebutte befindet sich nun auf der Habenseite der Fasanengartenmauer. Schon am kommenden Sonntag gehen die Reserve-Wochen weiter. Am letzten Tag der Woche geht es zur zweiten Mannschaft der Katholiken vom Bahnhof, dem DJK Mühlburg II. Falls der ein oder andere Zuschauer am kommenden Sonntag Google Maps zu ungenau findet, gibt es immer noch die fachkundige Wegbeschreibung eines Karlsruhers: „Am „Endefang“ beim Mc Donald’s links „noi“ und dann immer „de Nos“ lang.“

Positiv zu erwähnen gilt auch noch der unermüdliche Einsatz unserer Catering-Damen, die sonntags während der Heimspiele an die Zuschauer Getränke und kulinarische Köstlichkeiten reichen. Zu einem Fußballspiel gehören eben „e Hoiße oder e Rode und ein kühles Bier“. Nach den 90 Minuten überreichte die Mannschaft des Karlsruher SC 2 als Dank, daher noch „Blumesträußle“ an die Helferinnen.


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